Gestartet sind die Bemühungen der Stadtmission 1890 zu Ur-Ur-Opas Zeiten. Aber was machen die eigentlich? Das soll hier mal aufgelistet werden:
Die Suppenküche
Von Anfang an stand die soziale Not im Mittelpunkt der Arbeit und daran hat sich bis heute nichts geändert. So versorgt die Suppenküche die Bedürftigen an 5 Tagen die Woche mit einer warmen Mahlzeit und Tee. Bei wem es ganz dicke kam, der kriegt auch schon mal ein Lebensmittelpaket mit nach Hause bzw. wenn es kein zu Hause mehr gibt, mit in die Nacht. Das Angebot richtet sich an Obdachlose, Mittellose, Vereinsamte, Menschen übergangsweise ohne Strom, Wanderburschen auf der Walz, Hilfesuchende aller Art. Davon gibt es in Görlitz leider reichlich, tendenz steigend.
Die Mitarbeiter schwingen nicht nur den Kochlöffel, sondern haben dabei auch immer ein offenes Ohr. Manchmal muss auch mal jemand in Arm genommen werden. Menschlichkeit wird hier noch groß geschrieben.
Wie kann man helfen?
Natürlich mit Geldzuwendungen. Auch wenn viele Aufgaben ehrenamtlich ausgeführt werden, entstehen ja doch Kosten für Strom, Wasser, das Haus, die Lebensmittel etc. Ehrenamtliche Helfer brauchts natürlich immer zum kochen, backen, austeilen, aufräumen. Lebensmittelspenden aller Art sind gern gesehen und helfen sehr.
Die Adresse ist Langenstraße 43.
Die Suppenküche hat aktuell wegen Corona von Mo – Fr, 11.30 bis 13.00 Uhr offen. Ausgabe ist am Fenster im Haus der Stadtmission auf der Langenstr. 43. (Essen pro Portion 1,00 €, kostenlose Grundversorgung möglich). Aktuelle Zeiten hier.
Kleiderkammer, Duschstelle, Waschmaschine
In der Stadtmission gibt es eine Kleiderkammer. Aus der kann sich jeder Bedürftige noch gute und gebrauchte Kleidung mitnehmen. Dazu gibt es eine Dusche. Wir alle wissen, dass man sich nur sauber auch wie ein Mensch fühlt. Das gilt auch für Obdachlose, Menschen auf Wanderschaft oder wo zu Hause kein Strom mehr geht. Und es gibt eine Waschmaschine, wo die Bedürftigen ihre Kleidung mal durchwaschen können.
Ein Schrank mit Kleidungsstücken, eine Dusche und eine Waschmaschine erscheinen uns selbstverständlich. Es gibt jedoch Menschen in Görlitz, die sind froh, dass sie das wenigstens in der Stadtmission nutzen können.
Wie kann man helfen?
Gerade zum Winter hin ist die Kleiderkammer auf Spenden angewiesen. Dann braucht es wieder viele Mäntel, Schuhe, dicke Pullover, lange Hosen. Der größte Bedarf besteht bei Herrenkleidung, Frauen- und Kinderbekleidung wird jedoch auch gebraucht. Duschbad und Schampoo werden natürlich ebenso gebraucht, wie Waschpulver. Ehrenamtler braucht es, die die Zeiten abdecken. Es helfen auch ganz praktisch Geldzuwendungen für das Wasser und den Strom.
Die Adresse ist Langenstraße 43.
Die Kleiderkammer hat Mo – Fr, 11:30 bis 13:00 Uhr offen. Aktuelle Zeiten hier.
Duschzeiten sind von 10:00 – 12:00 Uhr. Aktuelle Zeiten hier.
Die Bahnhofsmission
Die Bahnhofsmission gehört seit 2012 zur Stadtmission. Gegründet wurde sie eigentlich schon 1925, um Reisenden Hilfe zu bieten und ihren Aufenthalt mit einem warmen Tee angenehmer zu gestalten. 1991 wurde die Görlitzer Bahnhofsmission dann als die Erste in Ostdeutschland wieder gegründet.
An den Aufgaben hat sich nicht viel geändert. Mo – Fr sind die Ehrenamtlichen an den Bahnsteigen zu finden und unterstützen Reisende. Den warmen Tee gibt es immer noch im Aufenthaltsraum in dem kleinen Gebäude am Südausgang.
Die Sache mit dem offenen Ohr ist ein bisschen wichtiger geworden, denn längst kommen nicht mehr nur Reisende auf das Angebot der Bahnhofsmission zurück. Der Zug des Lebens rollt bei so manchem leider nicht mehr ganz plangemäß und erfordert ein bisschen Aufenthalt, bis es wieder geht. Und auch hier gibt es ein Notfallpaket mit Essen, wenn es ganz Dicke kam.
Der Wärmeraum am Gleis 11
Ein Angebot, das nicht von der Bahnhofsmission unterhalten wird, jedoch thematisch hier dazu gehört, ist der Wärmeraum am Gleis 11. Ihn stellt der Bahnhof zur Verfügung. In kalten Winternächten kann man dort für einige Stunden wieder „auftauen“.
Wie kann man helfen?
Lebensmittelspenden sind gern gesehen. Über ehrenamtliche Unterstützung freut sich das Team ebenso. Seit 2015 kann man seine leeren Plaste-Pfandflaschen vorbei bringen und deren Pfand spenden. Direkte Geldzuwendungen helfen natürlich auch hier, die Arbeit durchzuführen.
Die Adresse ist Bahnhof/Südausgang, Sattigstraße.
Offen ist die Bahnhofsmission Montag bis Freitag von 08:00 bis 18:00 Uhr und samstags von 08:00 bis 12:30 Uhr. An den Adventsonntagen von 14 – 17 Uhr. Aktuelle Zeiten immer hier.
Das Suppenküchen-Mobil
Ca. 2013 begann das Suppenküchen Mobil durch Görlitz zu fahren. Anfangs noch ohne Suppentopf, nur mit Assietten im Gepäck. Die Idee kam aus Berlin, wo der Kältebuss fährt und die Unsichtbaren, die Übrigen der Gesellschaft versorgt. Jene, denen keiner helfen will. Warme Suppe, warmer Tee, manchmal braucht es den Verbandskasten, ein bisschen zu hören, gelegentlich in Arm nehmen – das alles gehört dazu.
“In Deutschland muss niemand Obdachlos sein“ heißt die voreilige Floskel, die häufig zu hören ist. Die Menschen außerhalb der Gesellschaft sagen einstimmig, es war: der Verlust des Arbeitsplatzes, die Schulden, die Sucht, die Trennung, der Tod eines wichtigen Menschen, das fehlende Geld für die Miete u.a.. Alles Dinge, die auf jedem Lebensweg lauern können…
Die Tour startet 17:30 Uhr und führt über Bahnhofsmission, Lutherplatz, Marienplatz, Theatervorplatz, Rauschwalde, zum Obdachlosenheim. Je nach dem, welche Katastrophen sie dabei vorfinden, sind sie gg 22 Uhr fertig. Bis dahin haben sie ein paar Duzend Görlitzern mit Herz, Aufmerksamkeit, Zeit und Nächstenliebe gezeigt, das sie noch immer Menschen sind und nicht vergessen wurden.
Die Verknüpfung mit der Stadtmission hilft. So kann man immer wieder die Einladung zur Suppenküche, auf ein Tee in die Bahnhofsmission, zur Duschstelle und in die Kleiderkammer ausgesprochen werden. Im Winter werden auch mal warme Sachen mit auf die Tour genommen.
Es ist reine Herzenssache, die die Ehrenamtler Woche für Woche losschickt, immer in der Ungewissheit, was sie vorfinden werden. Verletzte und Kranke in desolaten Zuständen oder dankbare Abnehmer mit kleiner Hoffnung für die eigene Zukunft. „Es ist immer eine Berg- und Talfahrt der Gefühle“ beschreibt es eine der Ehrenamtlerinnen.
Wie kann man helfen?
Es braucht ganz praktisch Zutaten für die Suppe. Kuchen geht immer. Wer massenhaft Obst und Gemüse im Garten hat und nicht mehr weiß wohin, kann es ebenfalls zum Suppenküchen-Mobil bringen. Es braucht Geld für den Sprit sowie für Strom + Wasser bei der Kocherei. Es braucht warme Kleidung, intakten Schuhe. Vor allem braucht die Tour Freunde und Unterstützer, die ihre ganze Nächstenliebe und Kreativität vielfältig einbringen, denn alles hilft. Es braucht diese Infos in unser aller Köpfe, damit wir es weiter geben können zu denen, die es brauchen. Und wer als Ehrenamtler mitfahren will, ist ganz herzlich Willkommen.
Treff ist mittwochs 17 Uhr an der Stadtmission, Langenstraße 43.
Start ist 17:30 Uhr, Ende ca 22 Uhr. Aktuelle Tour und Zeiten hier.
Ein Beitrag vom 8.9.2015
Die Stadtmission macht noch mehr
Neben den ausführlich beschriebenen Angeboten der Stadtmission gibt es noch: Den Teekeller, den Posaunenchor, den Besuchsdienst, den Kinder- und Jugendclub sowie einen Veranstaltungsraum, den man mieten kann und ein Pensionszimmer. Alle Infos dazu auf der Seite der Stadtmission Görlitz.
Eure schönen Kommentare
“ Ich wusste nicht dass es so etwas in Görlitz gibt. Tolle Sache👍 „
“ Ich habe schon aussortierte Sachen hingebracht und werde es weiterhin tun, da weiß ich das es wirklich gebraucht wird. Eine tolle Sache die Kleiderkammer. „
“ 👍 👍 👍 Wusste ich nicht!!! „
“ Am hinteren Eingang zum Schlesischen Museum (Weberstraße) ist auch eine Inschrift, die auf Bedürftigenspeisung hinweist. Und das war vor geschätzt fast 100 Jahren. So gesehen, hat sich nicht viel geändert seitdem! „
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