Hungersnot & Kohlenklau

Hungersnot und Kohleklau
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Beim Vorlesewettbewerb in unserer Stadtbibliothek trat Marlies Grützmacher (*1941) an und war sofort mein absoluter Favorit. Mit ihrer ruhigen, aber sehr herzlichen und warmen Art trug sie eigene Geschichten vor. Am Wochenende habe ich mir in der Schlesischen Schatztruhe (Brüderstraße) ihr Büchlein „Hungersnot & Kohlenklau“ geholt und die 36 Seiten mit den 15 Kurzgeschichten regelrecht verschlungen!!!
Unsere Stadtbibliothek hat es 2x im Bestand. Ansonsten kann man es in der „Schlesischen Schatztruhe“ bekommen. Die versenden es auch (zum Shop). Es ist meine unbedingte Leseempfehlung.

Gegen das Vergessen

Frau Grützmacher beschreibt, wie die Frauen im Krieg und den noch schwereren Jahren danach versuchten, zu überleben und vor allem ihre Kinder durchzubringen. Die Männer waren meist im Krieg geblieben.

Wir lesen immer, Görlitz sei ja nicht zerstört worden (was ganz grundsätzlich nicht stimmt! Es wurde nur weniger getroffen.) Das suggeriert „Ende gut, alles gut“. So war es aber nicht. Görlitz wurde evakuiert (wissen viele nicht) und den Menschen auf der Flucht alles abgenommen. Nach dem Krieg gab es nichts zu essen, es gab kein Holz und keine Kohlen. Dazu die Sperrstunde. Die Frauen arbeiteten nächtelang durch, teils in schwersten Männerberufen und halfen sich gegenseitig. Manchmal ging es nicht ohne „raffinierte“ Methoden.

Die autobiografischen Texte geben einen tiefen Einblick in die Jahre 1941 – 1947. Ich bin so unglaublich dankbar für dieses Büchlein. Es weckt ein tiefes Verständnis für die große Leistung der Mütter und Großmütter. Ohne sie wären wir alle nicht hier!

Vorwort aus „Hungersnot & Kohlenklau“

Eure schönen Kommentare

„Bei seiner Silvesterpredigt am 31.12.1946 in der Kirche St. Engelbert in (Köln-)Riehl sagte der damalige Erzbischof Kardinal Frings: „Wir leben in Zeiten, da in der Not auch der einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur Erhaltung seines Lebens und seiner Gesundheit notwendig hat, wenn er es auf andere Weise, durch seine Arbeit oder durch Bitten, nicht erlangen kann.“ Seitdem nennt man Diebstähle aus purer Not im Rheinland „fringsen“.“
„Danke für den Tipp – das Buch werde ich mir morgen gleich besorgen :-)“


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