Hochwasser 21.6.2020

Tiefenbrunnen-am-Radweg-Weinhübel
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Am 20.6. gegen 9:24 Uhr gab die Stadt Zgorzelec eine Hochwasserwarnung Stufe 2 für die Neiße raus, die sich bis 11 Uhr schon auf Stufe 3 erhöht hatte. Das sächsische Landeshochwasserzentrum stellte 11 Uhr Stufe 1 in Aussicht, korrigierte bis 15 Uhr auf Stufe 2. Es war also klar, dass etwas kommt.

Abends meldeten die Hagenwerderer vollgelaufene Keller und Garagen. Die Feuerwehr war unterwegs, die Bürger schöpften. Grund war weniger das Neißehochwasser, sondern die Öffnung des Witka-Staudamms. Der bekam enormen Wasserzulauf und musste reagieren. Das Wasser ergoss sich laut Hagenwerderer Augenzeugen über Freibad und Kiesgrube in den Ort. Stand 20.6.2020, 23 Uhr.

Ich war mir heute morgen Weinhübel angucken. Zum Zeitpunkt der Fotos (8:30 Uhr) lag der Pegel bei 457 cm. Das entspricht Stufe 2 und ist KEIN GRUND ZUR SORGE!

Vom Volksbad aus kann man nicht mehr durchs Neißetal radeln. Der Radweg ist überflutet.

Der neue Tiefenbrunnen auf den Neißewiesen steht trocken und hat seine Hochwasser-Generalprobe. Drum herum alles nass.

Hier die Neißewiese am Radweg bei der Ponykoppel. Dort auch nass.

Das Reh kam heut morgen mal bisschen mehr ins Wohngebiet. Sein üblicher „Frühstückstisch“ war nass geworden.

In der Aue am letzten Haus bei Altmanns (mit dem schönen Garten) alles entspannt. Die sind trocken.

Die Koppeln unten am Damm auf der Neißewiese schon überflutet.

Die Stelle wo der Damm immer bei Stufe 2 überspült wird. Das ist gut so und richtig. Wir haben die Neißewiesen mit ihrer vielen Fläche, damit sich die Neiße darauf ausbreiten kann.

Das Wäldchen auf der Neißewiese kennen auch die meisten. Das war von Wasser umgeben.

Der Radweg zum Berzdorfer See endet noch vor der Holzbrücke. Die B99 ist jedoch frei und der Radweg andere Straßenseite auch.

Hier noch ein paar Video-Impressionen:

Impression von Ryszard Gorny von 10:16 Uhr von der Altstadtbrücke.

Pressemitteilung der Stadt Görlitz

Eine Pressemitteilung von 14:21 Uhr schildert nochmals den Ablauf seit 20.6.2020, auch betreffs Witka und Hagenwerder. Der OB steht mit allen Einsatzkräften in Kontakt. Pressemitteilung Lesen!

Allen Prognosen zu Folge sinkt es bereits wieder. Es war nur ein Naturschauspiel, keine Gefahr. Ans Thema „Witka-Stausee ablassen“ müssen die Behörden nochmal grenzüberschreitend ran. Das darf nicht dazu führen, das Hagenwerder dabei absäuft!
Deutsche Hochwasser Pegel.
Polnische Hochwasser Pegel.
Tschechische Hochwasser Pegel.

Impressionen 15:30 – 18:30 Uhr

Ich war natürlich auch am Nachmittag nochmal Hochwasser gucken in der Altstadt. Zwischen 15:30 – 18:30 Uhr sind diese Aufnahmen entstanden. Sie zeigen Stufe 1. Das sieht viel aus – wir sind diesen Anblick aber auch 2 Jahre nicht mehr gewöhnt. Es geht weiter zurück. Morgen 16 Uhr soll keine Hochwasserstufe mehr sein.

Der Tag danach – Stufe 1

Ich bin nochmal die Stellen in Weinhübel abgefahren, um zu zeigen das Stufe 1 im Grunde gar nicht ins Gewicht fällt. Die Fotos entsprechen 377 cm Neißepegel und zeigen vor allem Rückstände von Stufe 2.

Der Weg vom Volksbad ins Neißetal endet nun an Flatterband und Bauzaun. Wir werden gebeten, den Weg 5 Meter erhöht fortzusetzen.

Gleiches gilt von der anderen Seite.

Der Grund: An 3 Stellen sind Bäume umgefallen, haben dabei das Geländer ausgehebelt (und verbeult und zerstört), der Radweg fehlt zum Teil, ist unterspült und wirkt wie eine dünne wackelige Käsescheibe. Es ist also aus aller bestem Grund abgesperrt. Seid so gut und folgt dem Flatterband. Man kann gut von oben gucken und muss sich nicht die Gräten brechen!

Nr 1
Nr 2 – ganz neue Sichtachse auf die Weinlache
Nr 3 – 4 – 5 – 6 und 7

Es ist jetzt nicht so überraschend, das 100 Jahre alte, sehr hohe Bäume, die jedoch aufgrund von Wasser und Felsen nur sehr flach wurzeln können und die 2 korrig trockene Jahre hinter sich haben, einfach mal umfallen aufgrund ihrer Länge. Das haben schon mit jedem Sturm der letzten 2 Jahre viele gemacht. Bei Unterspülung eben auch. Das Neißetal ist einfach in die Jahre gekommen und bräuchte grundsätzlich eine Frischekur.

Nochmal näher.

Von der Picknickinsel guckt nur der Tisch raus. Das Wasser steht noch bis knapp zum Radweg.

Am Viadukt herrscht noch orgentlich Strömung, genauso übers Wehr.

Und nun noch ein paar Vorher-Nachher-Fotos zu gestern:
Die Neißewiese in Weinhübel ist jetzt eine Seenlandschaft. Es fließt aber nichts mehr nach.

Diese Wiese gegenüber der Ponykoppel wirkt wieder trocken, ist aber noch sumpfig.

Die Neißewiese selber ist nun ein Vogelparadies für Möwen, Störche, Wildgänse und die Greifvögel kreisen auch fleißig.

Der Damm ist wieder da, es fließt nichts mehr zu. Gassigänger werden aber noch paar Tage warten müssen, bis die übliche Runde wieder gangbar ist.

Am Wehr Weinhübel noch viel Wasser und kein Wehr zu sehen. Grundsätzlich aber alles entspannt.

Der Radweg zum See ist nun ordentlich abgesperrt aus sehr gutem Grund:

Da stehts einfach noch. Die andere Straßenseite ist jedoch problemlos befahrbar.

Ich hoffe, ich konnte mit der Dokumentation bisschen das alte Trauma von 2010 aufweichen. Neiße Hochwasser Stufe 1 und 2 sind kein Grund, Angst zu haben. Das schaffen die Neißewiesen locker. Da fällt mal (begründet) ein Baum um, da ist mal ein Radweg weg. Das ist aber alles nichts dramatisches. Die vollen Keller und Garagen in Hagenwerder hatten erneut die Witka als Grund.


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