Görlitz im Jahr 2030 – Tiefgarage unterm Wilhelmsplatz

Tiefgarage unterm Wilhelmsplatz
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Diese Projektidee erklärt sich eigentlich von selbst. Es gab nur kurz ein Raunen beim Neujahrsempfang, weil für den ersten Moment nicht klar war, ob der Wilhelmsplatz ein oberirdischer Parkplatz werden soll oder eben unterirdisch. Aber es ist alles gut, es geht um unterirdisch.

Es soll nicht nur eine schnöselige Tiefgarage werden, sondern den aktuellen Anforderungen entsprechend gleich mit E-Auto-Ladesäulen, genauso E-Fahrräder-Ladesäulen und Car-Sharing-Stellplätzen.

Ich sag mal so: Vermutlich hat es noch nie jemand gestört, dass der Dresdner Strietzelmarkt und andere Feste auf dem Altmarkt auf einer Tiefgarage stattfinden. Und auch das Zentrum von Potsdam ist überirdisch schön und unterirdisch funktional.

Fotografik/Copyright: DIE PARTNER

Zum Hintergrund

Seit Jahren gibt es Beschwerden wegen der Parkplatzsituation und zwar weniger von Gästen der Stadt – die finden mit den Parkhäusern Lösungen, sondern von den Anwohnern wegen Anwohnerstellflächen. Hier spielen zwei Faktoren rein:

1. Wir können die Straßenzüge schlecht versetzen. Die Straßen sind so breit, wie sie breit sind. Man muss also einen Umgang mit dem vorhandenen Platz finden. Häufig wurden Gründerzeithöfe bereits in Parkplätze umfunktioniert. Oftmals reicht das trotzdem nicht. Das führt zu Zweitens:

2. Die Gründerzeit entstand zwischen 1890 – 1910. Da begann gerade erst die Geschichte des Automobils. Es waren also „damals“ sehr breite schöne Straßen mit nur ganz wenigen Autos. Heute hat fast jeder ein Auto, in manchen Familien gibt es sogar zwei. In so einem Gründerzeithaus sind vielleicht 6-8 Wohnungen und 12 – 16 Erwachsene, zumeist mit Auto. Die Breite des Hauses lässt aber nur maximal 4 Stellplätze zu. Es herrscht also ganz klar Mangel an Stellplätzen, für den es weitere Lösungen braucht.

Es wurden mehrere Plätze in Görlitz geprüft, wie der Untergrund beschaffen ist und wo man das machen könnte. Wir sitzen hier (leider) auf einer Granitplatte, deswegen geht es überall nur schlecht. Heraus kristallisiert hat sich der Wilhelmsplatz. Aufpassen: Es wird kein Anwohnerparkhaus, sondern eine normale, kostenpflichtige Tiefgarage. Aber es werden zusätzliche Stellflächen, die momentan so sehr fehlen.

In dem Zuge kommt dann nochmals die Frage nach der Oberflächengestaltung der künftigen Tiefgarage auf. Da dürfen wir gespannt sein, was aus dem Marktplatz (ab 1849), dem Schmuckplatz mit Brunnen und Wegenetz (ca. 1890), dem Kartoffelacker zur Versorgung der Bevölkerung im Krieg (ab 1943), dem Schmuckplatz nach Henry Kraft (ab 1956) und der Liege- und Spielwiese mit Zierkante (seit 2012) wird…

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