Der revitalisierte Snaypark

Snaypark Görlitz
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Zum „Brückenpark“ gehört das Stadthallenufer, der Stadtpark, der Park des Friedens mit dem Böhme Denkmal auf deutscher Seite. Und auf polnischer Seite das Neißeufer und der Snaypark (hinter der Ruhmeshalle). Alles wurde saniert und revitalisiert. Ich war mir das angucken. Wie der Snaypark 2015 aussah, kann man hier nochmal gucken.

Video zum grenzübergreifenden Brückenpark

Da gibt es seit ein paar Wochen ein sehr schönes Video. Das hat es hier.

Neue Wege, neue Beschilderung

Betritt man den Snaypark hinter der Ruhmeshalle, begrüßt einen dieses Schild – auf deutsch! Ein paar der historischen Fotos habe ich mal abfotografiert. Der Text ist ein zeitlicher Abriss, wie es zu dem Snaypark kam.

Das Schild weiß: 1905 war auf dem Friedrichsplatz die Niederschlesische Gewerbe- und Industrieausstellung. Im Zuge dessen erweiterte man auch den angrenzenden Park. Man legte Tennisplätze an und ein Restaurant. Der bisher kleine Teich wurde vergrößert und bekam eine Bootsanlegestelle. Nach der Ausstellung blieben diese Neuerungen für die Bevölkerung erhalten.

Seit der Revitalisierung hat der Teich nun einen Steg, so dass man über ihn laufen kann. Der Steg hat eine Sitzgruppe. Die Uferkanten wurden alle neu gemacht. Es gibt viele Bänke entlang des Ufers.

Überall im Park befinden sich nun Infotafeln, bei denen man spielerisch sein Wissen zu Bäumen, Pilzen und Fischen testen kann – auf deutsch.

Aktionsbereiche – ein Park zum „was machen“

Mega begeistert hat mich eine neue Agility-Anlage. Sie ist eingezäunt, so das man die Hunde mal richtig flitzen lassen kann. Verschiedene Übungen ermöglichen slalom, hüpfen und durch eine Röhre sausen. Die Menschen finden Platz zum sitzen. *spitzenmäßig*

Schon immer begeistert hat mich die Outdoor-Sportanlage. Gestern haben da mal ein paar muskelbepackte Typen gezeigt, was sie können und sich gegenseitig zu Höchstleistungen animiert. Also wer mal ein ansehnliches Abendprogramm sucht… *zwinker*

Gegenüber von Agility- und Outdoor-Sportanlage befindet sich der XXL Spielplatz Fort Lolek und Bolek. Ein riesiger Holzspielplatz. Und auch hier sehr schön: Davor hat es Picknickbänke, die voll belegt sind von Jugendgruppen, die da schwatzen, lachen, Musik hören, was trinken. Und es gibt Fototafeln, wo man alberne Selfis machen kann.

Die meisten neuen Wege sind Beton, man kann also herrlich im Park radeln und inlinern. Und so hübsche Bänke überall…

Und solch Tische zum Schach spielen hab ich auch noch entdeckt.

Der Feldberggarten

Mich hat es dann rauf gezogen in den Feldberggarten. Dieser Teil des Snayparks ist terrassenförmig gestaltet. In den Jahren 1927-1929 investierten die Görlitzer beträchtliche Summen in diese Anlage, die sich auf einem geschlossenen Steinbruch befindet. Der Feldberggarten war 2015 in einem ganz armseeligen und bedauernswertem Zustand. Das sieht man hier nochmal.

Das Schild am Eingang erklärt das so:
Die Nachkriegsjahre (ab 1945) waren schwer und es blieben keine Mittel, um die Grünflächenanlagen, die so aufwändig gestaltet waren, zu betreuen. In den Jahren der Volksrepublik Polen nutzen die Menschen sehr gern die Parkanlage, jedoch wurden keine Mittel eingesetzt für die Tennisplätze, den Feldberggarten oder gar die Erweiterung des Parkes. Man beschränkte sich nur auf Arbeiten, die dem allgemeinen Erhalt dienten.

Um so glücklicher bin ich, dass es nun nach historischem Bild revitalisiert wurde…

Historische Ansicht vom Schild
August 2019

Und nochmal im Ganzen. Überall Sitzgruppen und Papierkörbe. Und die Leute nutzen es. Ein Park voller Menschen!!!

Die Terrassenstufe im Ganzen, das Pavillon nun im Rücken.

Und nochmal andersrum

Die nächst höhere Terrasse

Historische Ansicht vom Schild
August 2019

Und die höchste Terrasse

Historische Ansicht vom Schild
August 2019

Hier ist noch ein winziges bisschen Luft nach oben, denn es fehlen zwei Sichtachsen. Zum einen sah man von der obersten Terrasse links die Landeskrone und rechts die Peterskirche. Vielleicht wagen sich die Zgorzelecer noch an den Freischnitt und gehen auf Sichtkontakt mit den Görlitzer Wahrzeichen.

Insgesamt ergibt sich von hier oben ein schöner Blick über alle Terrassen des Feldberggarten. Und da sind: Wieder Menschen!

Und dann ist man auch ganz oben angelangt. Hier stehen die Hochhäuser. Das Schild wusste dazu:

Nach Errichtung vom Tagebau in Bogatynia 1958 ging man dazu über, die Parkanlagen aus der Vorkriegszeit mit Wohnhäusern für die mehrere tausend Mann starke Belegschaft zuzubauen. Man brauchte Wohnraum für die Belegschaft, die das Kraftwerk baute und später für die Belegschaft, die es bediente. „Der frühere Snaypark entging zum Glück diesem Schicksal.“

Das war noch längst nicht alles…

Der Snaypark ist noch bedeutend größer. Es gab noch ein Kinderbadebecken und einen längeren Teich. Es gibt mehrere Baskettballfelder. Dann eine Art Naturlehrpfad und vermutlich noch viele weitere Details. Spaziert es mal ab, es lohnt!

Absolut „anders“ ist, wie dieser Park von den Menschen angenommen und genutzt wird. Besonders die Pavillons, runden Sitzgruppen bzw Picknickbänke liegen hoch im Kurs bei Jugendgruppen, die hier miteinander den Abend verbringen. Der Sport- und Spielteil des gesamten grenzüberschreitenden Brückenparks ist ganz klar im Snaypark.


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