Bestattungen über das Ordnungsamt

Urnenhain-von-Amts-wegen
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Ihr erinnert Euch an die Meldung aus 2016:
Gute Nachrichten vom Städtischen Friedhof. Menschen, die bisher völlig einsam starben und wo sich kein Verwandter oder Bekannter ermitteln ließ, wurden bestattet „von Ordnungsamts wegen“. Das hieß: Urbenbeisetzung, kein Grabstein, keine Trauergäste, anonym, weg. Die Kosten wurden aus dem Erbe beglichen oder lasteten auf dem Ordnungsamt. Die Verantwortlichkeiten für eine Bestattung stehen im Sächsischen Bestattungsgesetz festgeschrieben.

Nun haben sich Ordnungsamt und Friedhofsverwaltung zusammen gesetzt und einen Weg gefunden. Es ist nicht mehr Geld da, wie vorher. Neu gibt es jetzt eine gemeinsame Beisetzung mehrerer Urnen und nicht jede einzeln wie vorher. Damit reicht das Geld für eine Tafel mit Namen. Und es wird der Termin der Urnenbeisetzung im Amtsblatt bekannt gegeben. So finden sich vielleicht doch Schulfreunde, Wegbegleiter, Ehemalige und können auf dem letzten Weg Anteil nehmen. 3x im Jahr ist mit so einer Veranstaltung zu rechnen.
Hier die Info aus dem Amtsblatt Nr 3, Seite 28 aus dem Jahr 2016.
Ein Beitrag vom 20.3.2016

Bild: Verzierung der Emmrich Gruft an der Nordseite der Nikolaikirche

Wie die Mitteilungen im Amtsblatt aussehen

Hier ein Beispiel, von mir geschwärzt.

Jährlich 15 dieser Bestattungen

Beim letzten Engelbummel spazierte Frau Mühle, Leiterin des Städtischen Friedhofs, mit ihren interessierten Zuhörern durch den Urnenhain westlich vom Krematorium. Dort an den Terrassen mit den Esskastanien und Quitten, sind auch die Urnengrüfte, wo jene Menschen ihre letzte Ruhestätte finden, die starben ohne irgendwelche Angehörigen und deswegen „von Amts wegen“ (Ordnungsamt) bestattet werden.

Frau Mühle wusste zu berichten, dass es in den Jahren 2016 bis 2018, seit es diese neue Regelung gibt, je 15 solche Fälle hatte. In eine Urnengruft können 12 Urnen. 17 Urnengrüfte stehen zur Verfügung. Frau Mühle hofft, dass diese reichen über die übliche Laufzeit, bevor es zu einer Neubelegung kommen kann.

Auch erzählte sie, dass bei jeder Urnenbeisetzung dieser Art, die für diese einsamen Menschen ausgeschrieben werden, tatsächlich Freunde, Nachbarn und Bekannte kommen. Es ist jedes Mal sehr feierlich, wenn mehrere Mitarbeiter mit je einer Urne miteinander zur Grabstelle gehen. Einmal richtete sogar ein Freundeskreis nochmal eine extra Trauerfeier aus. Nur eben die Kosten einer Bestattung und eines Grabes konnte man nicht tragen. Und man sieht es auch an den Urnengrüften: Dort stehen hier und da Blumen von Menschen, die eben doch an die Verstorbenen denken.
Stand: 09.07.2019

Urnennischen für Menschen, die „von Amts wegen“ bestattet werden in Görlitz

Eure schönen Kommentare

“ Krieg ich Gänsehaut. Wunderbar, dass es so etwas gibt. „
“ traurig und wundervoll zugleich. eine tolle idee
“ Das ist eine gute Idee …. 👍 „
“ Sehr schöne Aktion mit viel Herz „
“ Beispielhaft! „


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