Als Siegerin von „Gib mir Zehn“ im Monat Juni mit 366 Herzchen, wurde mir am 17.8.2019 ein „Korb voll Glück“ überbracht. Diesen hat Anja Nixdorf-Munkwitz zusammen gestellt. Sie hat ihre Freude daran, regionale Produkte zu suchen und darüber zu berichten. Das mach ich jetzt auch mit diesem Körbchen: Auspacken, Euch erzählen was drin ist und vernaschen.
Zittauer Zwiebelnudeln mit Bio Bolognese aus Groß-Krauscha
Das ist zusammen ein schönes Menu. Los gehts.
Meine „Zwiebel Nudeln“ kommen aus Zittau und bestehen ausschließlich aus Hartweizengrieß, getrocknete + gemahlenen Zwiebeln, getrocknetem + gemalenem Knoblauch und Ur-Salz. Leider gibts den Pasta Fantastika Laden auf dem Elli nicht mehr. Bezugsquelle ist also derzeit Zittau. Demnächst gibts die Nudeln aus Hainewalde von Uli.
Die „Bio-Bolognese vom Rind“ besteht aus Wasser, Rindfleisch, Tomaten, Zwiebeln, Möhren, Tomatenmark, Meersalt Majoran, Basilikum, Oregano und Estragon. 9 der Zutaten sind aus kontrolliert ökologischer Erzeugung. Bezugsquelle ist das Gut Krauscha. Unser Bio am Bahnhof sollte es auch da haben. Das Gut Krauscha verarbeitet übrigens die Hühner vom Stadtgut Görlitz zu Biohühnersuppe und Frikasse. So hängt das alles zusammen…
Ich schwenk die Nudeln nur in „Deutscher Butter“ und veredle dieses hochwertige Essen noch mit bestem Luisenhaller Tiefensalz (Harz). Was macht das Salz so toll? Es wird nach einem 150 Jahre altem Siedeverfahren verarbeitet. Damit sind alle Mineralien und Spurenelemente noch drin. Handelsübliches Salz besteht meist nur noch aus Natriumchlorid und bekommt dann noch Flur und Jod zugesetzt. Dem Luisenhaller Tiefensalz passiert das nicht. Es ist ursprünglich. Das gibt es in der Naturheilpraxis Marita Neumann in Görlitz.
Es schmeckt vor allem anders gewürzt. Zwiebel oder Knoblauch aus den Nudeln stechen nicht unangenehm hervor. Dafür schmackofatzen Basilikum, Oregano und Estragon aus der Bolognese sehr lecker. Ich hol mir sogar Bolognese nach, weil ich die ratzfatz von den Nudeln runter geschleckert habe. Eigentlich wollte ich zwei Mal davon essen, aber wenns doch so lecker ist… Fazit: Bolognese fast alle. Alles zusammen sau lecker.
Nach dem Essen ein Pfeffitee mit Zittauer Honig
Eigentlich will ich ein Kaffee trinken, aber die milde Gabe ist in ganzen Bohnen und diese „Nuss“ kann ich ohne Mühle erstmal nicht knacken. Es wird also ein Tee.
Im Battle zwischen Lindenblütentee und Pfeffitee entscheide ich, dass ich nicht schwitzen und einschlafen will (Wirkung der Lindenblüten), deswegen wird es Pfeffi. Beide Tees hat Anja selbst gepflückt für den Präsentkorb.
Von Elfe Taty hab ich gelernt, dass man große getrocknete Blätter immer zerbröselt (mit dem Mörser), dann entfalten sich noch mehr Inhaltsstoffe. Das mach ich also. Von Elfe Taty stammt auch meine Tasse, illustriert von der Görlitzerin Juliane Wedlich. Die Tasse gibts beim Görlitzer Neissufer-Verlag.
Elfe Taty weiß auch, dass sich von manchen Kräutlein im zweiten Aufguss nochmal weitere Inhaltsstoffe entfalten. Es lebe der Nachschlag! Am Besten ihr lest Euch das selber durch in Tatys Kräuterfibel.
Der Tee ist frisch und minzig. Er bräuchte gar keinen Honig. Weil ich als Verkosterin aber neugierig bin, öffne ich den Zittauer Honig aus der BIOase, einem Biomarkt mit Imkerei, Gärtnerei, Bioladen. Der Honig ist ohne Frage lecker und trägt die volle Frühjahrsblüte in sich. Ich nasch einen dicken Löffel voll einfach so… Liebe Grüße nach Zittau: Lecker!
Wir haben in Görlitz über 25 Imker, die ihre Produkte entweder privat anbieten oder über Verkaufsstellen. (Früher wurden sie in der Imkerzentrale Weinhübel angeboten, die gibt es jedoch nicht mehr). Kurz: Konig bekommt man auch lokal in Görlitz.
Mission Kaffee mahlen
Whatsapp muss ran. Ich frag im Status, wer eine Kaffeemühle für mich hat? 16 Minuten später hab ich eine. Made in USSR, unverwüstlich, malt seit 30 Jahren und länger. *geil
Die Aufschrift auf dem Kaffee besagt: „Wir sind zwei Kaffeeholics, die das Besondere schätzen. Unseren Kaffee lassen wir direkt in einer Görlitzer Rösterei veredeln, damit er all seine herrlichen Aromen voll entfalten kann. Weil wir unsere Leidenschaft mit unseren Freunden teilen wollen, haben wir GROAST gegründet.“
Dahinter stecken Michael Bach von Brotschmiede und Bio am Bahnhof und Peter Büttner von der Kafferösterei, Rauschwalder Straße 48A. Meine 16 gemalenen Bohnen machen einen feinen milden Kaffee, den man auch schwarz trinken könnte…
Nudeln mit geräuchertem Ziegenkäse und Ziegenknacker
Tag 2: Anja, meine Körbchen-Zusammenstellerin hat gesagt, der geräucherte Ziegenkäse sei auch ganz toll gerieben über Nudeln. Ich beschließe: Da gibt es heute eben nochmal Nudeln (geht ja immer!) und den Käse dazu plus die Knacker angebraten.
Beides kommt von der „Ziegenkäserei am Breiteberg Mocha & Berg GbR“ aus Berzdorf-Hörnitz, Hauptstraße 47. So wirklich eine Homepage haben sie nicht. Aber man kann es sich hier durchlesen.
Ich selber habe eine Ziegenkäse-Quelle im Riesengebirge. Dort haben Freunde (deutsch-holländisch) eine große Ziegenherde, käsen selber und haben frische Ziegenmilch, gärtnern bio, haben eine große Pferdeherde und ein Begegnungszentrum. Wem mal so ist: Konikpolski.de
Natürlich nasch ich den Käse schon mal so. Aus dem naschen wird ein-viertel-Käse-futtern. Kennt ihr das, wenn etwas so lecker ist, dass man nicht aufhören kann? Ich bin ja nicht so Fan von Ziegenkäse, jedenfalls nicht, wenn man den Geruch des ganzen Ziegenstalls auf der Zunge hat. Das ist hier nicht der Fall. Es ist nur eine ganz leichte Ziegennote, eigentlich nur würzig, aber keinesfalls streng nach Ziege. Anja sagt, das ist, weil die Ziegenmilch binnen einer Stunde verarbeitet wird. Toll!
Die Knacker sind grob, schneiden sich also nicht so gut. Macht aber nichts. In der Pfanne würden sie sowieso zerfallen und im Mund ist sowieso Schluss mit der Form. Gleiches denke ich auch immer beim durchgestylten Gemüse in unseren Läden. In meinem Körper ist es sowieso dunkel. Einzig Geschmack und Qualität sind wichtig!
Und das stimmt auch bei den Knackern. Ich nasch natürlich ein Stück vor dem Braten. Okay, es sind zwei oder drei. Und dann gehts für den Rest in die Pfanne mit einem Schwab Öl. Aus der Pfanne muss ich auch noch eins, nagut, zwei Stücken naschen und bin begeistert. Die Aromen verhundertfachen sich. Ich brauche heute definitiv kein Salz an den Nudeln (die übrigens wieder überkochen, logisch).
Das Menu ist der Hammer! Dabei besteht es nur auf 5 Zutaten: Nudeln, Käse, Knacker, Öl beim Anbraten, die Nudeln sind wieder in Butter geschwenkt. Nach jedem Bissen freu ich mich schon auf den nächsten.
Wahrscheinlich wundert sich mein Körper schon, welch hochwertige Nahrungsquelle ich hier für zwei Tage angezapft habe. Und ich frag mich erneut: Warum ist Bio nicht normal und der Rest wird als „chemisch“ gekenntzeichnet und bekommt die Titel „Lebensmittel“ und „Nahrung“ verboten?
Mitm Apfel nach Königshain
Ich radel zum Trödelmarkt nach Königshain. Das ist ab Mc Donalds ca 30 Minuten auf der Strecke der alten Kreisbahn. Der Apfel ist mein Proviant und ich hab Zeit zum nachdenken…
Ich denke nach, wann und warum wir uns eigentlich aus dem Paradies geworfen haben? Seit wann essen wir 365 Tage die immer 5 gleichen Sorten Äpfel aus dem Supermarkt? Wo wir doch mit dem Stadtgut Görlitz 19 verschiedene Sorten in der Stadt haben, die auch jemand anbaut, pflückt, lagert bis ins nächste Frühjahr, vor Ort verkauft?
Warum wissen wir nicht mehr, wie man haltbar macht? Einkocht, einlagert? Dann müssten wir nicht ständig kaufen. Warum hat nicht jeder seinen Apfelbaum: am Haus, im Garten, irgendwo einen wilden, wo er eben pflückt? Wieso kaufen wir, wo überall Äpfelbäume stehen? Und wieso pflanzen wir nicht, wenn uns noch ein Baum fehlt? In Löbau die Baumschule Schwartz hat sogar alte Sorten und Nelkenäpfel.
Irgendwann sind wir scheinbar falsch abgebogen und seitdem ist es unlogisch. Die Äpfel kommen um den halben Erdball, keiner weiß welche Chemie an ihnen lastet und wir schufften, um sie uns kaufen zu können. Dabei wäre der Garten Eden pflanzbar.
Landskron – immer ein Genuß
Bei Landskron haben wir das irgendwie alle verstanden. Das ist die Heimatmarke. Da geht nichts drüber. Da sind wir stolz drauf, nicht nur auf seine 150 Jahre, auch, das es von hier kommt, hier Arbeitsplätze sichert, höchsten Reinheitsgeboten entspricht und einfach schmeckt mit seinen 15 Sorten. Ich wünsch mir, dass wir das auch bei den anderen lokalen Herstellern von Lebensmitteln so verstehen und ihnen treu werden.
Aufm Trödel seh ich ein Landskron Blechschild und denk mir: Ach komm, nimms mit, egal wie teuer. Kannste doch verlosen unter allen, die diesen Beitrag öffentlich im Facebook teilen. Sagen wir bis Freitag, 23.8., 12 Uhr mittags. Dann können sogar die Exil-Görlitzer mitmachen und sich beim Heimat Urlaub zum Altstadtfest das Schild abholen. Also bitte: Teilt, wenn ihr lokale Produkte gut und wichtig findet! Lasst uns gemeinsam umdenken und durch das teilen unseren Freunden zeigen, was es hier alles Tolles gibt.
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