Berge: Ausflugsziel Jeschken / Ještěd

Fernsehturm-Jeschken-1966-1973
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Görlitz muss seit Oktober 2022 ohne Restaurant und Turm auf seinem Hausberg, der Landeskrone, auskommen. Die letzten Betreiber hatten über Nacht ohne Information an die Bevölkerung geschlossen und alles verwahrlost hinterlassen. Der künftige Betreiber fällt vor allem durch ständige Gerichtsverfahren für sein Geschäftsverhalten auf und verzeichnet inzwischen ein Todesopfer bei seinen Aktivitäten, für das er auch schuldig gesprochen wurde (siehe hier). Die Landeskrone bleibt also auch künftig eher „nicht nutzbar“ für Menschen, die ihr Geld bewusst ausgeben.
Und so rücken die vielen schöne Berge im Umland ins Blickfeld und laden ein zu Ausflügen. In dieser losen Serie sollen sie vorgestellt werden. Es beginnt der weithin sichtbare Jeschken.

Anfahrt

Viele Wege führen nicht nur nach Rom. Seit in Polen und Tschechien ein paar schöne Schnellstraßen gebaut wurden, ist der Jeschken nicht mehr eine Tagesreise entfernt, sondern schon in einer reichlichen Stunde erreicht.

Variante 1:
Sie führt von Görlitz über die B99 nach Zittau. Dort noch vor der Stadt im Gewerbegebiet auf die Schnellstraße 178 und rüber nach Polen auf die 332. Nach wenigen Kilometern geht es auf die schicke 35 im Tschechischen und auf dieser hinein nach Liberec/Reichenberg. Den richtigen Abzweig weiß dann das Navi, was inzwischen jeder hat.

Variante 2: Über den Grenzübergang Hagenwerder/Radmeritz und Richtung Bogatynia. Letztlich wieder auf die 35. Da rechnet es sogar nur 1 Stunde und 8 Minuten aus.

Variante 3: Für alle, die gleich über Zgorzelec huschen wollen. Dann geht es auf der 13 nach Seidenberg/Zawidów (PL), dort über die Grenze und weiter nach Frydland/Friedland (CZ). Dann ein letztes Stück auf besagter 35. Auch das dauert nur 1 Sunde und 15 Minuten.

Schon ab Görlitz fest im Blick ist immer der Jeschken.

Hier von der B99 kurz vor Zittau fotografiert.

Und so erhebt sich der 1012 Meter hohe Gipfel über der Stadt Liberec/Reichenberg.

Rauf wandern, Auffahrt mit dem Auto, Seilbahn?

Hier muss man entscheiden, wie man seinen Tag verbringen will.
Man kann hinauf wandern, was echt lange dauert, denn es sind reichlich Höhenmeter zu bewältigen.

Wer ein bisschen das Gefühl haben will, sowas wie die Landeskrone mal wieder zu besteigen, der fährt einfach rauf. An den Wirbelsteinen vorbei…

Wirbelsteine / Vířivé kameny

Oben gibt es einen (kostenpflichtigen) Parkplatz und ab da geht es gemächlich (quasi Seniorengerecht) in zwei Kurven auf den Gipfel. Überraschend einfach und nicht anstrengend!

Die Seilbahn scheidet momentan aus. Dort gab es 2021 einen tödlichen Unfall und seit dem stehen alle Gondeln still. Hier kurz hinter der Felsformation unterhalb des Parkplatzes mit Blick auf Reichenberg.

Und hier der Blick von ganz oben an der Endstation der Seilbahn.

Mit der App Peakfinder kann man direkt die nächsten Reiseziele bestimmen. So ein paar 1.000er sind ja noch im Isergebirge und Riesengebirge versteckt…

Blick nach Süden ins Böhmsche

Das Gestein ist hier Quarzitgestein. Kennen wir so gar nicht.

Hinter der nächsten Kurve öffnet sich der Blick ins Böhmische mit seiner großen Anzahl „Landeskronen“. Berge also, die alle Vulkankegel sind und unserer geliebten Landeskrone so ähnlich sehen. Das reicht zum hinsetzen und den Casper-David-Friedrich-Moment genießen.

Blick nach Westen auf das Zittauer Gebirge

Mit der nächsten Kurve öffnet sich der Blick auf Hochwald und Lausche.

Blick nach Norden

Die letzte Kurve, bevor man in die Anlage der Baude kommt, eröffnet den Blick nach Norden. Dort lassen sich der Bergbau Turow, die Landeskrone und sogar ganz in der Ferne Boxberg finden. Logisch: Von überall, wo der Jeschken aus zu sehen ist, klappt das natürlich auch anders herum.

Gipfel

Und damit hat man es schon geschafft und ist oben.

Seit 1973 steht hier der Fernsehturm mit Hotel und Restaurant.

Auf immerhin 1.012 Metern. Von 1966 bis 1973 dauerte der Bau.
Kinder, es ist schön dort! Macht das an einem Tag mit Fernsicht.

Innen ist das alles herrlich 70er.

Und ein bisschen, wie im Flugzeug aufgrund der wirklichen Höhe des Berges. Und was leckeres Essbares gibt es auch. – Alles, was wir auf der Landeskrone eben nicht haben: Weder Ausblick aus dem Restaurant noch etwas leckeres zu Essen.

Und für Fans der gestanzten Münzen gibt es auch ein Andenken sowie viele Souvenirs an der Hotelrezeption.

Wir sind also nicht ohne Berg-Möglichkeiten. Wir haben sogar in Luftlinie 43,06 km, Landweg 66 km einen Tausender, der sich obendrein bequem mit Auto und Spaziergang besteigen lässt. Oben gibt es auch noch leckeres Essen und Fernblick so viel man möchte. Und danach hat man alle Möglichkeiten der Welt sich in Liberec/Reichenberg oder Friedland/Frydland oder Zittau zu vertummeln.
Prädikat: Machen! Durch die tollen Schnellstraßen ist es sehr einfach geworden.

In dieser Serie sind bereits erschienen:


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